Erfahrungen austauschen und gemeinsam davon profitieren: Am 12. September fand das jüngste Netzwerktreffen der Allianz für Klimaschutz Münster bei der Ratiodata statt. Dieses regelmäßige Format bietet teilnehmenden Unternehmen wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen im betrieblichen Klimaschutz. Dieses Mal standen zwei zentrale Themen im Mittelpunkt: die Nutzung von Solartrackern und die Bilanzierung von Scope-3-Emissionen.
Solartracker: Effizienzsteigerung durch intelligente Steuerung
Im ersten Teil des Treffens wurde die Technologie der Solartracker vorgestellt, die zur Optimierung von Photovoltaikanlagen dient. Christian Meyer von der bwe Energiesysteme GmbH & Co. KG, einem führenden Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien, erläuterte, wie Solartracker Solarmodule dynamisch zur Sonne ausrichten und dadurch den Energieertrag erheblich steigern. Ein innovativer Aspekt dieser Technologie ist die intelligente Steuerung, die den Sonnenstand im Tagesverlauf präzise nachverfolgt und so eine bis zu 45 Prozent höhere Energieausbeute im Vergleich zu statischen PV-Systemen ermöglicht.
Das Thema stieß auf großes Interesse, sodass im Anschluss an den Vortrag eine Fragerunde stattfand, in der Aspekte wie Standortabhängigkeit, Langlebigkeit, Kosten und Witterungsbedingungen diskutiert wurden. Die Ratiodata konnte hier von ihren eigenen Erfahrungen berichten, da sie im Herbst 2024 vier Solartracker auf ihrem Firmenparkplatz in Münster installieren wird, um etwa 12 Prozent ihres Eigenbedarfs an Energie zu decken. Andre Christians aus der Allgemeinen Verwaltung erläuterte den Teilnehmenden, warum sich die Ratiodata für Solartracker entschieden hat, welche Herausforderungen bei der Umsetzung auftraten und welche Faktoren berücksichtigt werden mussten. Langfristig sind vier weitere Solartracker am Standort geplant.
Bilanzierung der Scope-3-Emissionen: Herausforderung und Chance
Neben der Diskussion über Solartracker widmete sich ein weiterer Teil des Netzwerktreffens der Bilanzierung von Scope-3-Emissionen, einem Thema, das für viele Unternehmen zunehmend an Relevanz gewinnt. Während die Erfassung und das Management von Scope-1- und Scope-2-Emissionen (direkte und indirekte Emissionen) bereits gut etabliert sind, stellen Scope-3-Emissionen – die entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen – eine weitaus größere Herausforderung dar. Diese Emissionen umfassen gemäß dem GHG-Protocol 15 verschiedene Kategorien, von Transportwegen und Geschäftsreisen über eingekaufte Waren und Dienstleistungen bis hin zur Nutzung und Entsorgung von Produkten. sämtliche Prozesse, von der Produktion und dem Transport von Materialien bis hin zur Nutzung und Entsorgung der Produkte.
In zwei Impulsvorträgen von Nadine Hube (Ratiodata SE) und Florian David (FIEGE Logistik Stiftung & Co. KG) wurden praxisnahe Einblicke gegeben, wie ihre Unternehmen das Thema angegangen sind. Die Referent*innen teilten wertvolle Tipps und Best Practices mit den Teilnehmenden. Die Vorträge boten den Anstoß für einen intensiven Austausch, bei dem die 20 Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen diskutierten. Darüber hinaus wurde erörtert, wie das Netzwerk der Allianz für Klimaschutz Münster genutzt werden kann, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, sich über hilfreiche Tools auszutauschen und voneinander zu lernen.
Mit ihren regelmäßigen Netzwerktreffen bietet die Allianz für Klimaschutz Münster eine wichtige Plattform für Unternehmen, die sich aktiv im Bereich Klimaschutz engagieren und voneinander profitieren möchten.