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IT-Historie: Die Entwicklung der Dokumentendigitalisierung

Die Geschichte des Microfilms und was sie mit Brieftauben zutun hat

Reisen wir zurück in den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71, wo die Brieftauben trotz der Umstände versuchten, ihre Arbeit zu machen. Durch die Belagerung der Preußen war die postalische und telegrafische Kommunikation in Paris unterbrochen und es musste eine Lösung her. Der Vorschlag: Die Tauben mit Heißluftballonen aus der Stadt zu bringen in der Hoffnung sie würden ausgestattet mit einer Nachricht wieder zurückkehren. Doch die Menge an Informationen, die auf einzelne Papiere gebracht wurde, konnte unmöglich von den Tauben getragen werden.

Also probierten die Franzosen die Methode von René Dagron. Er schlug vor: Auf Filmmaterial verkleinerte Abbildungen von Dokumenten zu drucken, heute sind diese als Microfilme bekannt. Durch die Hilfe eines Chemikers, der die Dokumente fotografisch verkleinert hatte, war es möglich, dass eine Taube 20 Drucke gleichzeitig transportieren konnte. Die Methode funktionierte jedoch nur so lange, bis die Preußen es herausfanden und Falken sowie Habichte einsetzen. Insgesamt wurden über diesen Weg 150 000 Spulen Microfilm nach Paris geflogen.

Die Technologie wurde natürlich nicht nur in Paris verwendet. Sie fand allerdings erst in den frühen 1900er Jahren wieder Gehör, als die amerikanische Library of Congress mehr als drei Millionen Seiten von Büchern und Manuskripten mikrofilmierten. Die Microfilme ermöglichten es, größere Datenmengen zu speichern als die zuvor genutzten Lochkarten. Die Microfilme, die vorher von der Kamera verfilmt worden sind, wurden mit Hilfe von Entwicklungsautomaten entwickelt. Je nach Größe der Automaten konnten mehrere Filme gleichzeitig entwickelt werden.

Auch heute kommen die Microfilme noch zum Einsatz. Im privaten Bereich werden sie zwar eher selten verwendet, doch große Unternehmen nutzen Microfilme bis heute. Das liegt vor allem an ihrer sehr hohen Speicherkapazität von teilweise bis zu sechs Terabyte pro Band sowie ihrer Langlebigkeit.

Mikrofilm

Entwicklung der Mikrofilme

Wie die Scanner unsere Leben digitalisieren

Offiziell startete die Geschichte der Scanner 1951. Hier präsentierte der Elektroniker Rudolf Hell ein Gerät namens „Klischograph“, er sollte die Grundlage für einen Scanner schaffen. Es handelte sich um eine elektronisch gesteuerte Graviermaschine, die Druckformen für das Hochdruckverfahren herstellte. Hell stellte basierend auf dieser Technik 1958 den ersten Trommelscanner „Colorgraph“ vor. Er hatte anfänglich noch eine Scan-Zeit von mehreren Stunden und musste eine Stunde vor Einsatz angeschaltet werden.

Fünf Jahre später kam der „Chromagraph“ raus. Er war so erfolgreich, dass Hell nach nur einem Jahr 100 Geräte verkaufte. Kurze Zeit später wurde die Produktreihe mit dem Combi-Chromagraphen 288 ergänzt. Er war in der Lage Bilder und Texte auf einer Aufzeichnungswalze zu belichten. In den Jahren darauf kamen weitere Versionen des Chromagraphen auf den Markt. Im Jahr 1971 revolutionierte der Chromagraph DC 300 ER das Scannen nochmals. Durch eine bestimmte Lasertechnik wurde hier eine wesentlich größere Schärfe erreicht. Allerdings konnten sich wegen der hohen Investitionssumme für die Trommelscanner zu Beginn nur Großunternehmen einen solchen Scanner leisten.

In den 1990er-Jahren wurden die Trommelscanner schließlich von den Flachbrettscannern abgelöst. Sie bestehen aus einem Gehäuse, in dem eine Glasplatte angebracht ist. Unter der Glasplatte fährt beim Scannen eine Abtasteinheit her und erfasst das aufgelegte Dokument Zeilenweise. Diese Technologie wurde im Laufe der Zeit weiterentwickelt, heute sind reine Scanner eher weniger populär. Die meistgekauften Geräte in dem Sektor sind die Multifunktionsprinter, sie können Scannen, Kopieren und Drucken. Erst bei großen Mengen an Papier, das digitalisiert werden soll, werden Scanner eingesetzt. Sie ziehen das Papier automatisch vom Papierstapel und scannen es, hierbei schaffen die meisten Scanner mehr als 10 000 Blatt pro Stunde.

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Die Eroberung der Büros durch die Drucker

Laserstrahl- und Tintenstrahldrucker sind in Büros und Zuhause kaum noch wegzudenken. Der Grundstein für den heutigen Laserdrucker legte der Physiker Chester F. Carlson, der 1937 das Patent für die „Elektrophotographie“ anmeldete. Zuvor gab es kein maschinelles Kopierverfahren. Ende 1938 fertigte er mithilfe von Otto Kornei die erste Fotokopie an, mit Bärlappsamen auf einer Glasplatte. Die ersten Vollfarbdrucke wurden 1953 produziert. Im Laufe des Jahres 1973 optimierte Gray Starkweather die Laserstrahlen und es gelang ihm ein Druckbild herzustellen. Der erste tatsächliche Laserdrucker entstand. Allerdings kostete er noch zwischen 100.000 und 350.000 US-Dollar. Mit der Zeit konnten die Drucker immer bessere Qualität, Geschwindigkeit und Funktionen vorweisen. Sie wurden durch das erhöhte Angebot erschwinglicher, sodass sich auch Otto-Normalverbraucher einen Drucker leisten konnten.

Der erste Tintenstrahldrucker wurde zwischen 1963 und 1970 in den USA entwickelt, er trug den Namen „Teletype Inkronic“. Er funktioniert nur in Verbindung mit einem Monitor, außerdem schaffte der Drucker es noch nicht, die Farbe präzise auf dem Blatt zu platzieren. Der erste wirklich funktionsfähige Tintenstrahldrucker kam in den 1970er Jahren auf den Markt, dieser war allerdings nur für die Industrie zu gebrauchen, da er im Permanentbetrieb druckte. Tintenstrahldrucker, die für den Massenmarkt geeignet waren, kamen erst 1990 auf den Markt.

Durch die Digitalisierung und den Gedanken an das Klima wird zwar immer weniger gedruckt, doch zu einem Stillstand wird es höchstwahrscheinlich in den nächsten Jahren nicht kommen.

„Canon Fileprint 600“ Drucker und „Canonfile 250“ PC

Multifunktionsgerät