Die Banken haben durch die Digitalisierung und Entwicklung neuer Technologien einen großen Wandel vollzogen. Sie haben ihre Tätigkeiten erweitert, neue Geräte und Systeme zum Einsatz gebracht und neue Sicherheitslösungen installiert.
Die Banken vor den SB-Geräten
Ein Blick in die Vergangenheit, in die Zeit vor den SB-Geräten, zeigt, wie sehr sich der Bankensektor verändert hat. Die Geschäftsbeziehungen der privaten Banken in Deutschland beschränkte sich in den 1950er Jahren weitestgehend auf Unternehmen. Zu der Zeit war die einzige Leistung der Banken an Privatkunden die Kreditvergabe, da die Einführung von Lohn- und Gehaltskonten noch am Anfang stand. In den Jahren um 1959 stieg das Interesse der Banken, auch Privatkunden in ihr Kundensegment aufzunehmen. Die Wirtschaftswunderjahre und der damit einhergehende Anstieg der Einkommen waren die Hauptauslöser dafür. Die ersten Kleinkredite wurden angeboten und Lohn- und Gehaltskonten eingeführt.
Die Erweiterung der Zielgruppe wurde damals als revolutionär angesehen, doch es wurde schnell klar, dass die Banken ihre Dienstleistungen kontinuierlich erweitern müssen, um neue Kunden zu gewinnen, einen Kundenstamm aufzubauen und diese auch langfristig zu halten. Durch neue Erfindungen wie die Lochkarten und später dann Computer war es den Banken möglich, Kundendaten zu speichern. Dies erleichterte bestimmte Prozesse wie beispielsweise die Entscheidung über eine Kreditvergabe, da die Banken sie dem System überlassen konnten.
Die Entstehung des Bankautomaten
Der erste Bankautomat mit dem Namen „Bankograph“ wurde 1939 entwickelt. Die damalige City Bank of New York nahm das Gerät in Betrieb, baute ihn jedoch wegen mangelnder Akzeptanz nach nur einem halben Jahr wieder aus. Etwa 25 Jahre später, 1965, wollte John Shepherd-Barron seinen Scheck einlösen, doch er verpasste nur ganz knapp die Öffnungszeiten. Daraufhin überlegte er in seiner Badewanne, weshalb es Automaten für Schokoriegel gibt, aber keinen für Geld. Und so entwickelte er kurze Zeit später seine erste Ausführung eines Bankautomaten. Sie wurden 1967 von der Barclays Bank sechs Mal bestellt und am 27. Juni in Enfield, England, in Betrieb genommen. Das einzige Problem: Um dort Daten speichern zu können, mussten die Schecks leicht radioaktiv sein. Am 27. Mai 1968 wurde schließlich in Deutschland der erste Bankautomat aufgestellt, zunächst durften diesen aber nur 1.000 ausgewählte Kunden nutzen und das ausschließlich während der Öffnungszeiten. Die Kunden benötigten zu diesem Zeitpunkt noch eine Ausrüstung von einem Doppelbartschlüssel für den Tresor, eine Identifikationskarte aus Plastik und jeweils eine Lochkarte als Anzahlungsbeleg, um die Auszahlung einer 100-DM-Banknote zu veranlassen.
Weiterentwicklung der Bankautomaten zu einem wichtigen Bestandteil der Gesellschaft
Die modernen Geldautomaten haben – bis auf die vier Ziffern als Pin – kaum etwas mit den früheren Automaten gemein. Die heutigen Geldautomaten verfügen über eine Verbindung zu einem Zentralcomputer, um Informationen abzugleichen. Außerdem sind sie rund um die Uhr verfügbar und ermöglichen neben der Aus- sogar die Einzahlung von Bargeld, was früher nicht der Fall war. Durch die EC- oder Kreditkarte ist es heute zudem nicht mehr notwendig, einen ganzen Rucksack mit Ausrüstung mitzunehmen, um etwas Geld abzuheben. Heute sind sie aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken, allein in Deutschland gibt es ungefähr 60.000 Geldautomaten, an denen man sich rund um die Uhr mit Bargeld versorgen kann. Mittlerweile gibt es sogar sogenannte Drive-in-Geldautomaten, hier braucht man, wie bei einer Fast-Food-Bestellung, nicht einmal mehr aus dem Auto zu steigen.
Die Notwendigkeit von Sicherheitslösungen
Grundsätzlich ist eine Bank dazu verpflichtet bestimmte Anforderungen, die im Kreditwesengesetz (KWG) heruntergeschrieben worden sind, zu erfüllen. Darüber hinaus ist es durch zunehmende Sprengungen von Geldautomaten immer wichtiger geworden, als Bank seine Automaten zu schützen. Viele Geldautomaten werden anlässlich zahlreicher Sprengungen und anderen Überfällen daher mit neuen Sicherheitslösungen ausgestattet und teilweise in besonders gefährdeten Vierteln oder in nicht beleuchteten Straßen abgebaut. Seit dem Beginn der statistischen Erfassung durch das Bundeskriminalamt im Jahr 2005 wurden im Jahr 2020 und 2021 mit insgesamt 414 und 392 Geldautomaten-Sprengungen die höchsten Fallzahlen verzeichnet.
Um die Bankautomaten und Menschen, die bei einer Sprengung gefährdet wären, schützen zu können, wurden die meisten Bankautomaten mit Sprengmatten ausgestattet. Außerdem gibt es eine Technologie, die mittels Gasdetektoren eine Explosion verhindern kann. Sollte es doch zu einer Sprengung kommen, können die Scheine zudem durch ein Färbesystem unbrauchbar gemacht werden. Des Weiteren setzen die Bankfilialen immer häufiger auf freistehende Pavillons. Im inneren der ringförmigen Gebilde aus 15 Zentimeter starkem Stahlbeton befinden sich die Geldautomaten, sodass die Täter keine Chance haben, die Automaten zu sprengen. Falls in der Bank eingebrochen wird, kommt die Verneblungsanlage zum Einsatz, wodurch den Tätern die gesamte Sicht versperrt wird. Die Banken arbeiten daran, Sprengungen so aufwendig wie möglich zu machen, sodass sich der „Gewinn“ durch den Diebstahl nicht mehr lohnt, da die Kosten der Kriminellen durch Sprengstoff, Fluchtauto etc. höher sind als der tatsächliche Inhalt des Automaten. Denn die Automaten werden zusätzlich regelmäßig geleert, damit die Bargeldbestände in den Automaten nicht zu hoch sind.
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Mehr InformationenOnline-Banking – das moderne Banking
Man sollte meinen, Online-Banking ist eine Entwicklung, die gerade erst auf den Markt gekommen ist. Aber um genau zu sein, liegen die Anfänge des Online-Bankings bereits im Jahr 1980. So wurde am 12. November 1980 ein BTX(Bildschirmtext)-Versuch mit fünf Rechnern von der Deutschen Bundesbank gestartet. BTX war ein interaktiver Online-Dienst, der die heutigen Word Wide Web Funktionen vorwegnahm. Beteiligt waren Versandhäuser, ein Reiseveranstalter und die damalige Verbraucherbank. Der offizielle Starttermin war allerdings erst drei Jahre später. Man benötigte ein BTX-Terminal, ein Lesegerät, eine Liste mit den Transaktionsnummern (TAN), einen Login mit Passwort und eine funktionierende BTX-Leitung. Das Problem: Die Technik war sehr teuer, ruckelte und verbreitete sich eher langsam. Weshalb die meisten Banken erst in den 90ern in das Online-Banking einstiegen.
1980 wurde der BTX-Dienst der Deutschen Post in die Testphase geschickt. Die Testpersonen im Großraum Düsseldorf erhielten einen besonderen Service. Sie konnte über BTX ihre Bankgeschäfte von zuhause abwickeln. Alles was sie dazu brauchten, war eine Zugangs- und Schlüsselnummer. Heute als Login und Passwort bekannt. Sie mussten bei jeder Transaktion eine Transaktionsnummer verifizieren und bestätigen. Dies kennen wir heute als TAN. Nach dem offiziellen Start von BTX im Jahr 1983, führten immer mehr Banken und Sparkassen das Online-Banking ein. Bevor 1999 BTX eingestellt wurde, war eine Manipulation durch Abfangen der Transaktion kaum möglich. Nach dem Einstellen kamen dann langsam die ersten Online-Banking-Zugänge über das Internet auf. Spätestens im Jahr 2014 nach der Einführung des SEPA-Verfahrens und die Pflicht, Lastschriften online abzuwickeln, ist das Online-Banking im geschäftlichen so wie privaten Bereich vollkommen angekommen. Beim Online-Banking fallen im Vergleich zum Offline-Banking kaum Kontoführungsgebühren an.
Die Notwendigkeit von Sicherheitslösungen
Die fortschreitende Digitalisierung, das Verlangen der Menschen den Großteil ihrer Einkäufe online abzuwickeln und dazu noch die Corona-Pandemie haben das Umstellen von Offline- zu Online-Banking stark beschleunigt. Die Nutzer erwarten ein stetig wachsendes Angebot der Banken im Online-Banking-Bereich und eine hohe Datensicherheit. Die Zahl der Geldautomaten nimmt dagegen immer weiter ab. So sank 2018 die Zahl der Geldautomaten in Deutschland schon zum dritten Mal in Folge und der Trend wird sich wahrscheinlich weiter fortsetzen. Die Banken wollen Kosten sparen und es lohnt sich nicht überall, einen Geldautomaten stehen zu haben. Die zunehmende Gefahr durch Bankautomaten Sprengungen beschleunigen den Rückgang ebenfalls und stellen die Banken vor neue Herausforderungen ihre Automaten in und außerhalb der Filialen mit neuen Sicherheitsmaßnahmen auszustatten.
Studien zeigen, um das Wachstumspotential der Banken weiter anzuheben, wäre ein mögliches Szenario, die Banken europaweit zu verknüpfen und ihre Produkte und Dienstleistungen auch dort anzubieten. Des Weiteren könnten die Banken auch über das herkömmliche Banking hinaussehen und den Menschen eine Anlaufstelle für den sozialen Austausch bieten, auch das kann schnell zu Bankgesprächen führen, also eine Art Bürgerdienst in die Bankfiliale integrieren. Vielleicht kommt es aber auch ganz anders und die Filiale von morgen ist auf dem Bildschirm des Kunden. Der Technik werden hier keine Grenzen gesetzt, Virtual Reality oder das Metaverse sind Aspekte, die uns in naher Zukunft möglicherweise auch im Bankensektor begegnen werden.